Akku auf 1% – Puls auf 180? Willkommen im Club der Nomophobiker!

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Akku auf 1% – Puls auf 180? Willkommen im Club der Nomophobiker!
Bild: KI

Yo, mal ehrlich: Was ist das Letzte, was du abends siehst, und das Erste, was du morgens nach dem Aufwachen grabschst? Genau, dein Handy. Das Ding ist inzwischen mehr als nur ein Telefon – es ist wie ein extra Körperteil, in dem unser zweites, digitales Leben abgeht. Wir chatten, streamen, zocken, arbeiten und flirten über den Screen. Aber diese Dauer-Connection, die erst harmlos wirkte, zeigt jetzt ihre fiese Seite.

Das Stichwort lautet Nomophobie. Klingt wie ‘ne Krankheit aus ‘nem Sci-Fi-Film, ist aber realer als du denkst. Es ist die absurde Panik davor, ohne Handy dazustehen. Kein Akku, kein Netz, kein WLAN – für viele der absolute Horror. María Quevedo, die Chefin einer Klinik, meint zwar, dass es noch nicht offiziell als psychische Störung gilt, aber die Symptome sind hardcore: Stress, Schlafprobleme, Nervosität und der zwanghafte Drang, alle zwei Sekunden aufs Display zu gucken. Fühlst du dich ertappt?

Der Name ist eigentlich nur ‘ne Abkürzung für “no-mobile-phone-phobia” – also die Angst, ohne das Teil zu sein. Laut einer Studie von 2024 leiden bis zu 70 % aller Leute darunter. Aber bei uns jungen Leuten eskaliert es komplett: Schon 2022 hat OnePlus rausgefunden, dass 81 % der 18- bis 35-Jährigen in Spanien am Nomophobie-Syndrom leiden. Damit sind wir Vize-Europameister in diesem uncoolen Wettbewerb, direkt nach Italien. Läuft bei uns, oder?

Warum gerade wir? Die Generation “Always On”

Am härtesten flasht es die Teenager, vor allem die zwischen 14 und 16. Warum? Easy. Wir sind mit dem Ding in der Hand aufgewachsen. Es ist unser Werkzeug für alles: soziale Anerkennung, Identität, Ablenkung. Das Handy ist oft ein Schutzschild gegen Stress, miese Laune oder die Angst, was zu verpassen (FOMO, kennste?). Es ist nicht nur die Sucht nach Likes, sondern eine emotionale Bindung. Das Handy wird zur digitalen Kuscheldecke, wenn das echte Leben mal wieder nervt. Wenn dieses “Sicherheitsnetz” plötzlich weg ist, bricht für viele eine kleine Welt zusammen.

Sommer-Vibes? Eher Sommer-Screen-Time!

Und wann wird der ganze Spaß noch schlimmer? Genau, im Sommer. Keine Schule, keine festen Pläne, einfach nur massig Freizeit. Was macht man da? Richtig, am Handy hängen. Der soziale Druck, die perfekten Urlaubs-Snaps und Insta-Storys zu posten, tut sein Übriges. Jeder Sonnenuntergang, jedes Eis, jeder Sprung in den Pool muss dokumentiert werden.

Die Expertin Quevedo sagt’s ganz klar: “Im Sommer kann sich die Nomophobie verschlimmern, weil wir einfach mehr Zeit haben, das Handy zu nutzen.” Ohne den Alltagsstress der Schule wird das Smartphone schnell zum einzigen Entertainer. Das Ergebnis: Du checkst es noch öfter, und die Angst, offline zu sein, wird immer größer.

Was tun, wenn’s zu krass wird? Und was sollen die Alten machen?

Auch wenn Nomophobie keine anerkannte Sucht ist, kann sie üble Folgen haben: Dein Selbstwertgefühl geht in den Keller, deine Freundschaften leiden und in der Schule oder im Job läuft’s auch nicht mehr rund.

Hier kommen die Eltern ins Spiel. Aber nicht mit “Leg das Handy weg!”-Predigten. Die sollen mal lieber selbst ein Vorbild sein und ihr eigenes Gerät öfter mal in der Tasche lassen. Gemeinsam was unternehmen, ohne dass jeder auf seinen Screen starrt – das wär mal ‘n Anfang. Anzeichen, dass es bei dir kritisch wird? Du guckst ständig aufs Handy, obwohl gar keine Nachricht kam, sagst Treffen mit Freunden ab, um zu Hause zu bleiben, oder kriegst Schweißausbrüche, wenn der Akku zur Neige geht.

Wenn du merkst, dass der digitale Stress dein Leben übernimmt und du allein nicht mehr klarkommst, ist es kein Zeichen von Schwäche, sich Hilfe zu suchen. Laber mit jemandem drüber, dem du vertraust. Und wenn’s richtig übel wird, kann auch ein Gespräch mit einem Profi, also einem Psychologen, Wunder wirken.